Steppe 2023
sich der Schönheit im Versehrten zuwenden.
Objekte an der Wand und ein Text aus der Erzählung „Steppe“ von Anton Tschechow, 1818.
Gefaltetes, gerollt und wieder aufgefaltetes Papier mit Farbe.
Die Objekte werden oberhalb der „üblichen“ Augenhöhe direkt auf die Wand montiert.
Die Werkstücke stehen in einem Dialog. In der Beziehung werden sie lebendig und einzigartig.
Persönlich erinnern sie mich an die „Steppe“, die in Tschechow’s Erzählung zu einem lebendigen, autonomen Dasein erwacht. (...)
(…) An Juliabenden und in Julinächten, rufen die Wachteln nicht mehr, singen in den bewaldeten Schluchten die Nachtigallen nicht mehr, riecht es nicht mehr nach Blumen, doch die Steppe ist noch immer schön und voller Leben. Kaum geht die Sonne unter und hüllt die Erde sich in den Dunst, ist die Schwermut des Tages vergessen, und die Steppe atmet leicht mit weiter Brust. Als kenne das Gras im Dunkeln sein Alter nicht mehr, erhebt sich in ihm ein heiteres, junges Geraschel, das es am Tag nicht gibt. (…).